Metalle im Urin

Urin ist ein Ausscheidemedium. Die Metallkonzentration im Urin reflektiert somit die Menge an Metallen, die aufgenommen und wieder ausgeschieden wurden.  Der Basalurin d.h. der Urin, der vor einer Provokation oder Mobilisation entnommen und getestet wurde, zeigt die Menge an Metallen, die vom renalen System eigenständig ausgeschieden wurde. 

Der Provokations- oder Mobilisationsurin dagegen zeigt wie effektiv die verabreichte Chelatsubstanz Metalle binden und renal ausscheiden konnte. 

Der Vergleich der Metallkonzentration im Basalurin mit der Konzentration im Provokationsurin zeigt inwieweit die Metallbindung und -ausscheidung von der jeweiligen Chelatsubstanz angeregt wurde.

Unser Vergleichsbefund erlaubt die Gegenüberstellung zweier oder mehrer Mobilisations-Ergebnisse.

Basalurin - Was wir wissen sollten

  • Erhöhte Metallwerte im Urin weisen auf eine momentane Belastung, die zu einer erhöhten renalen Metallausscheidung führte. Diese momentane Belastung kann durch Aufenthalt in luftverschmutzter Umgebung verursacht sein oder durch Einnahme metallreicher Getränke (z.B. Trinkwasser) oder Nahrung (z.B. aluminiumreiches Schokopulver oder Laugengebäck).
  • Niedrige Konzentrationen von Mineralstoffen oder Spurenelementen weisen auf eine geringe diätetische Zufuhr und/oder eine reduzierte renale Ausscheidefähigkeit. 
  • Bei einem niedrigen Zink-Messwert sollte vor Beginn einer Chelattherapie Zink supplementiert werden. Diese Supplementation sollte 1-2 Tage vor Chelattherapie-Beginn wieder abgesetzt werden und u.U. am Tag nach der Chelattherapie fortgesetzt werden.
  • Urin ist nicht der ideale Parameter zur Diagnostik eines akuten Nährstoffmangels.

Provokations or Mobilisations Urin

  • Die Metallkonzentration im Urin nach Provokation reflektiert die Bindekapazität des jeweiligen Chelat- oder Komplexbildners sowie die Ausscheidefähigkeit des Organismus.
  • Chelatspezifische Referenzbereiche werden angeführt, soweit vorhanden.
  • Wird CaEDTA oder CaDTPA als Chelatbildner angegeben, wird Calcium nicht getestet.
  • Wird ZnDTPA als Chelatbildner genutzt, wird Zink nicht getestet.
  • Dr. Daunderer wies darauf hin, dass eine Kupferausscheidung >500mcg/g Kreatinin nach DMPS die Quecksilberausscheidung maskiert oder reduziert. Tatsächlich entscheidet das Massenprinzip: ist ein Metall in sehr hohem Maße vorhanden, kann dies zu reduzierter Bindung und Ausscheidung anderer Metalle führen.

Urinmeßwerte nach DMPS Provokation werden DMPS-spezifischen Grenzwerten gegenübergestellt.